Kurz & Knapp
Tiny Offers wirken wie ein schneller, cleverer Einstieg in das Onlinebusiness. Doch in der Realität funktionieren Tiny Offers nur, wenn Vertrauen, Sichtbarkeit und eine klare Positionierung bereits vorhanden sind.
Was ein Tiny Offer wirklich ist
Ein Tiny Offer ist ein Mini-Produkt mit einem niedrigen Preis – meist irgendwo zwischen 7 und 29 Euro. Es wird oft als einfacher Verkaufseinstieg gelobt und kann ein Workbook, eine Mini-Anleitung oder ein kurzer Workshop sein, der ein ganz konkretes Problem deiner Zielgruppe lösen soll. In der Onlinebusiness-Bubble wird es gerne als „9-Euro-Wunder“ verkauft, das wie von selbst neue KundInnen und E-Mail-AbonnentInnen bringt.
In Wahrheit ist ein Tiny Offer aber keine Abkürzung, sondern nur ein Baustein in einer gut durchdachten Kundenreise. Es kann großartig funktionieren, wenn das Fundament bereits steht und die Follower schon wissen, wer du bist, wofür du stehst und welche Ergebnisse du liefern kannst. Ohne dieses Fundament ist ein Tiny Offer nicht sinnvoll und funktioniert nicht.
Warum StarterInnen glauben, es sei der perfekte Einstieg
Viele StarterInnen sehen Tiny Offers als schnellen Weg zu Einnahmen. Sie beobachten andere, die scheinbar mühelos Low-Ticket-Angebote verkaufen. Doch diese Ergebnisse entstehen fast immer durch eine lange Vorarbeit: Community-Aufbau, Content, E-Mail-Liste, Vertrauen. Von außen sieht man das selten – und so entsteht die Illusion, Tiny Offers seien ein Start, obwohl sie in Wahrheit fortgeschrittene Bausteine sind.
Genau dieses Missverständnis begegnet mir in meiner Arbeit ständig – und ein Beispiel zeigt es besonders deutlich:
Neulich hatte ich eine Mentee, die mir ganz begeistert erzählte, dass sie ein 9-Euro-Produkt erstellen möchte, „weil das bei anderen so gut funktioniert“. Sie hatte irgendwo gesehen, dass jemand mit einem Mini-Produkt scheinbar jeden Tag Verkäufe macht – und dachte, das wäre der perfekte Start für ihr eigenes Onlinebusiness. Was sie nicht gesehen hat: Die Unternehmerin dahinter hatte schon eine große Community, eine klare Positionierung und jahrelange Erfahrung im Content-Marketing. Genau diese unsichtbare Vorarbeit fehlt StarterInnen oft – und dadurch wirkt ein Tiny Offer viel leichter, als es tatsächlich ist.
Der entscheidende Denkfehler
Ein Tiny Offer verkauft sich nicht, weil es 9 oder 19 Euro kostet. Auch wenn die Entscheidungsschwelle durch den geringen Preis niedriger ist, entsteht der Kaufimpuls nicht durch den Betrag, sondern durch Vertrauen.
Menschen investieren nur, wenn sie das Gefühl haben, dass du ihre Situation verstehst und ihnen wirklich weiterhelfen kannst. Dieses Vertrauen entsteht durch Wiedererkennen, hilfreiche Inhalte, klare Botschaften und durch deine Präsenz – nicht durch den Preis. Ohne dieses Fundament bleibt jedes noch so kleine Produkt ein Schaufenster, an dem Menschen vorbeigehen, weil sie dich nicht einordnen können.
Ein ebenfalls häufiger Denkfehler ist übrigens, dass sich ein 9-Euro-Produkt leichter verkauft als ein 99-Euro-Produkt. Falsch gedacht - das tut es nicht. 😉
Was Tiny Offers brauchen, um zu funktionieren
Tiny Offers benötigen eine stabile Grundlage. Ohne Community, ohne Positionierung, ohne klare Botschaft und ohne regelmäßige Kommunikation kann ein Low-Ticket-Produkt nicht greifen. Tiny Offers funktionieren als Teil einer Kundenreise – nicht als Startpunkt.
Viele StarterInnen glauben, ein Tiny Offer könne einen Funnel ersetzen – doch in Wirklichkeit ist es „Tiny Offer vs. Funnel“ kein Entweder-oder, sondern ein späterer Baustein innerhalb eines funktionierenden Funnels.
Ein Funnel ist im Grunde nur ein Weg, den InteressentInnen gehen: zuerst ein hilfreicher Kontaktpunkt, dann ein Freebie, dann ein kleiner Erfolg – und erst danach ein Produkt. Kein Trick, keine Abkürzung, sondern eine Struktur, die Vertrauen aufbaut.
Damit ein Tiny Offer überhaupt funktionieren kann, braucht es vier Dinge, die davor schon stabil stehen müssen:
Was du stattdessen tun solltest
Bevor du über ein Produkt nachdenkst, brauchst du zwei Dinge: Klarheit und Sichtbarkeit. Klarheit darüber, für wen du da bist und welches Problem du löst. Und Sichtbarkeit durch kurze, hilfreiche Inhalte, die genau diesen Menschen weiterhelfen. Wenn das steht, wird ein Freebie sinnvoll – und ein Tiny Offer erst dann überhaupt verkaufbar.
Ausblick: Wenn Tiny Offers irgendwann funktionieren
Viele – wie auch meine Mentee – glauben, dass ThriveCart der „heilige Gral“ für Tiny Offers ist – besonders, wenn sie sehen, dass erfolgreiche AnbieterInnen damit arbeiten. Doch bevor du irgendein Tool auswählst, brauchst du Klarheit, Reichweite und ein funktionierendes Freebie.
Im nächsten Artikel erzähle ich dir, was ThriveCart ist bzw. welche Vor- und Nachteile es hat. Außerdem verrate ich dir, welche Lösung für den Start wirklich reicht und warum ich bis heute ohne ThriveCart arbeite.
Wenn du dein Business auf eine gute Basis aufbauen möchtest bzw. dir wünscht, dass stabil wächst, beginne nicht mit einem Tiny Offer! Trag dich in meinen Newsletter ein, dann bekommst du immer wieder Tipps und Impulse und erfährst als erstes, wenn ich wieder ein Webinar oder einen Workshop zu diesen Themen mache.
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