Kurz & Knapp
ThriveCart ist ein starkes Profi-Tool – aber für StarterInnen meist zu groß, zu komplex und zum falschen Zeitpunkt. Wenn dein Fundament noch nicht steht (Zielgruppe, Freebie, erste Verkäufe, klare Abläufe), bremst es dich eher aus, als dass es hilft. Für den Start reichen einfache, deutschsprachige Tools wie CopeCart, Digistore24 und Communi völlig aus. ThriveCart lohnt sich erst, wenn dein Business stabil läuft und wirklich etwas zu automatisieren ist.
Viele, die ins Onlinebusiness starten, stolpern früher oder später über ThriveCart. Und ja – auf den ersten Blick wirkt es wie die Zauberlösung für alle Technikfragen: Verkaufsseiten, Upsells, Kursbereich, Affiliate-System, Rechnungen, Statistiken. Alles in einem Tool. Klingt perfekt.
Aber genau hier beginnt das Problem. ThriveCart ist kein Startpunkt. Es ist ein Profi-Tool, das erst dann wirklich trägt, wenn dein Business schon läuft – nicht davor.
Ich zeige dir, warum es für StarterInnen oft zu früh ist, ab wann es Sinn macht und welche Tools dir am Anfang wirklich helfen, statt dich auszubremsen.
Der Glanz von ThriveCart – und warum er täuscht
Wenn man gerade dabei ist, ein erstes Produkt aufzubauen, wirkt ThriveCart wie ein Versprechen: „Mit dem richtigen Tool wird alles leichter.“
Aber ein Tool ersetzt keine Klarheit. Es ersetzt keinen Zielgruppenaufbau. Und es ersetzt vor allem keine funktionierende Kundenreise.
Viele holen sich ThriveCart, weil sie glauben, damit ihre technischen Unsicherheiten zu lösen. In Wahrheit passiert oft das Gegenteil: Das Tool ist größer als die eigene Struktur.
Wie es in der Praxis aussieht
Ich erlebe es regelmäßig: Menschen erstellen ein Freebie, vielleicht ein kleines 9–19-Euro-Produkt – und direkt danach kaufen sie ThriveCart. Weil „das jetzt alle machen“.
Die Euphorie ist groß … bis man das Tool öffnet.
Menüs, Einstellungen, Automationen, Webhooks, Steuern, Kursbereiche – plötzlich fühlt es sich an, als müsste man zuerst ein Mini-Studium absolvieren, bevor man überhaupt loslegen darf.
Das führt nicht zu mehr Professionalität. Es führt zu Stillstand. Und Stillstand ist das Letzte, was du am Anfang brauchen kannst.
Warum ThriveCart in der frühen Phase blockiert statt stützt
Zum Start brauchst du vor allem eines: Fokus. Fokus auf deine Inhalte. Fokus auf deine Community. Fokus auf deine ersten Angebote.
Was du nicht brauchst: – komplexe Automationen – technische Feinabstimmung – zu viele Optionen – ein System, das mehr Fragen erschafft als Antworten gibt
ThriveCart setzt voraus, dass du bereits weißt, wie deine Kundenreise aussieht. Wenn du diese Struktur noch nicht hast, stehst du vor einem Werkzeug, das viel mehr von dir verlangt, als es dir in diesem Moment geben kann.
Die technischen Hürden – und warum sie zu früh unnötig sind
Schnittstellen verbinden, Tags planen, Funnels anlegen, Automationen richtig setzen … das macht erst dann Sinn, wenn:
- mehrere Produkte bestehen,
- deine Prozesse klar sind,
- deine Verkäufe regelmäßig stattfinden.
Am Anfang sind diese Aufgaben schlicht zu viel. Dein Lernaufwand steigt – deine Ergebnisse nicht. Du verbringst mehr Zeit im Tool als mit deinen KundInnen. Und das ist das Gegenteil von dem, was ein Tool leisten sollte.
Was du stattdessen wirklich brauchst
Bevor du dich für ein Tool entscheidest: Wenn du tiefer in das Thema Tiny Offers einsteigen möchtest und verstehen willst, warum sie – genau wie ThriveCart – oft zu früh kommen, findest du hier meinen Artikel dazu → Tiny Offer funktioniert nicht – warum das nicht an dir liegt.
Und wenn du dein erstes Freebie entwickeln möchtest, führt dich der Freebie‑Magier GPT in wenigen Minuten zu einer klaren, passenden Idee.
Für die Startphase brauchst du einfache, zuverlässige Systeme, die dich nicht überfordern.
CopeCart oder Digistore24
Beide sind deutschsprachig, rechtlich sauber und sofort einsatzbereit.
- Verkaufsseiten sind schnell erstellt.
- Rechnungen werden automatisch generiert.
- Steuern werden korrekt abgewickelt.
- Du zahlst nur, wenn du verkaufst.
Communi (für kleine Kurse oder Gruppen)
Ein übersichtlicher Kurs- und Community-Bereich, der keine Technikkenntnisse voraussetzt.
Diese Kombination reicht für die komplette Startphase – Verkaufen, Ausliefern, Betreuen. Mehr brauchst du wirklich nicht.
Warum ich selbst kein ThriveCart nutze
Obwohl ich längst Produkte, Kurse und automatisierte Prozesse habe, habe ich mich bewusst gegen ThriveCart entschieden.
Nicht weil es schlecht wäre. Sondern weil Aufwand und Nutzen für mein Business nicht zusammenpassen.
- Die Einrichtung dauert lange.
- Viele Einzelrechnungen erhöhen meine Steuerberatungskosten.
- Die technische Komplexität steht für mich in keinem Verhältnis zum Mehrwert.
CopeCart oder Digistore24 erledigen vieles für mich automatisch. Genau das entlastet mich – und meine Zeit investiere ich lieber in meine KundInnen.
Wann ThriveCart wirklich Sinn macht
Der richtige Zeitpunkt entsteht erst dann, wenn dein Fundament steht.
ThriveCart lohnt sich, wenn:
- du mehrere Produkte hast,
- deine E-Mail-Liste aktiv und wachsend ist,
- Verkäufe regelmäßig stattfinden,
- du klare Abläufe hast,
- Automationen wirklich Zeit sparen,
- du Skalierung planst.
Dann ist ThriveCart kein Stolperstein mehr. Dann wird es ein Verstärker (dein Turbo).
Kurz gesagt
ThriveCart ist ein mächtiges System – aber es ist kein Starttool. Wenn du dein Onlinebusiness aufbaust, brauchst du vor allem klare Strukturen und einfache Technik, die dich nicht ausbremst. Die richtigen Tools zur richtigen Zeit machen dein Business leichter, nicht schwerer.
Der beste Zeitpunkt für ThriveCart kommt später. Wenn dein Fundament steht. Wenn dein Business stabil läuft. Wenn Automationen wirklich etwas zu automatisieren haben.
Bis dahin: Halte es simpel. Wachse mit deiner Community. Und nutze Tools, die dich unterstützen – statt dich zu überfordern.
Wenn du irgendwann bereit bist, ThriveCart sauber aufzusetzen, melde dich gerne. Ich habe jemanden im Team, der das ganz wunderbar macht. Solltest du noch am Anfang oder mitten drin stehen, dann lass uns kennenlernen - vielleicht möchtest du ja mit meiner Unterstützung dein Onlinebusiness auf- oder ausbauen.
Deine

Mini-FAQ zu ThriveCart
Brauche ich ThriveCart, wenn ich gerade erst starte?
Nein. In der Startphase reichen einfache, deutschsprachige Tools wie CopeCart oder Digistore24 völlig aus.
Ist ThriveCart komplett auf Englisch?
Zum Großteil ja. Einige Bereiche lassen sich übersetzen, aber viele technische Einstellungen bleiben auf Englisch.
Ab wann lohnt sich ThriveCart wirklich?
Wenn du mehrere Produkte, stabile Abläufe und wiederkehrende Verkäufe hast – und Automationen Zeit sparen statt Aufwand erzeugen.
Was kostet ThriveCart?
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels waren die Kosten wie folgt:
- ThriveCart Basisversion - Einmalzahlung USD 495
- Learn Plus mit Zusatzfunktionen - Einmalzahlung USD 195
- Pro (für Rechnungen mit Umsatzsteuer notwendig) - jährlich USD 295
Kann ich mit ThriveCart auch Kurse ausliefern?
Ja, aber der Kursbereich ist eher basic. Für StarterInnen ist Communi oft die einfachere Lösung.

